SSA Dokumentation 2014 - page 21

„Schulsozialarbeit in Österreich“, Unterstützungsteam an Schule 
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Das dahinterliegende Problem ist, dass in den Hochschulbereichen und den 
dortigen Studiengängen der spezialisierte Blick jeweils auf die Institutionen 
gerichtet ist für die auch ausgebildet wird; Kinder und Jugendliche in ihren 
Bedürfnissen und Interessen aber ein verknüpftes Spektrum dieser 
Spezialisierungen benötigen. 
Steuerung von Netzwerken in der Schulsozialarbeit 
Insgesamt muss gesehen werden, dass die Kapazität im Handlungsfeld 
Schulsozialarbeit an einer Schule, in der möglicherweise nur eine Sozialarbeiterin 
tätig ist, Grenzen hat.  
Dieser Sachverhalt, wie auch die Entwicklung von Qualitätsstandards und die 
Einbettung in lokale Zusammenhänge erfordert eben eine Kooperations‐ und 
Netzwerkplattform, die Steuerungsaufgaben übernimmt.  
Es kann auch nicht sein, dass eine große Anzahl von Handlungsfeldern der 
Schulsozialarbeit nicht mit einer Handlungskonzeption und nicht mit notwendigen 
Kooperationsverträgen bezüglich der Netzwerkpartner ausgestattet ist.  
Das sind professionelle Unzulänglichkeiten, die m.E. viel mit der Tatsache zu tun 
haben, dass Schulsozialarbeit zumeist ein Ein‐Mann oder Zwei‐Frauen‐Betrieb ist. 
Auf diese Lücken machen immer wieder Untersuchungen aufmerksam. 
Diese Hinweise zur Steuerung von Netzwerken stellen bereits eine Vorbemerkung 
zum dritten Abschnitt dar. 
3. Erziehung, Bildung und Betreuung in der Bildungslandschaft 
Zielsetzung (Deutscher Städtetag) 
In Deutschland gibt es im Schul‐ und Bildungssektor zwei große Themen:  
Die Ganztagsschule und die Bildungslandschaft.  
Das letztgenannte Großprojekt hat der „Deutsche Städtetag“, als wichtigstes 
kommunalpolitisches Gremium, durch seine „Aachener Erklärung“ 2007 
angestoßen.  
Diese Erklärung umfasst nur zwei Seiten – also wenig Papier aber mit großer 
Wirkung. Meistens ist es ja umgekehrt:
Viel Papier und wenig Wirkung!
„Leitbild des Engagements der Städte ist die kommunale Bildungslandschaft im 
Sinne eines vernetzten Systems von Erziehung, Bildung und Betreuung (...) der 
kommunalen Bildungslandschaft (kommt) eine zentrale Rolle bei der Steuerung 
und Moderation der zielorientierten Zusammenarbeit zu“ (Aachener Erklärung).  
Man könnte auch sagen, es handele es sich um das Konzept einer sozialen und 
kulturellen Gemeinwesenarbeit im großen Stil.  
Hier hat natürlich die kommunale Jugendhilfe und damit die Schulsozialarbeit 
einen mächtigen Schub bekommen zumal sich die Aachener Erklärung 
ausdrücklich zur nicht hinnehmbaren Bildungsungerechtigkeit und zu deutlich 
verbesserter Teilhabe bildungsferner oder von Armut betroffener junger 
Menschen ausgesprochen hat.  
Grenzen der 
Kapazität 
„Aachener 
Erklärung“ des 
Deutschen 
Städtetages
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